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Am Ende des Weges – Gelassenheit und Dankbarkeit finden

Foto: Pixabay, Free-Photos, CC0

Am Höhenzug Deister im Weserbergland liegt idyllisch die Tagungsstätte Lutherheim. Dort kamen am 29./30. Juni 21 Gäste aus Niedersachsen und Sachsen-Anhalt zusammen. Das Thema „Am Ende des Weges“ sprach vor allem ältere Mitglieder an.

Der Referent Klaus Bröhenhorst, Präses der reformierten Gemeinde und Lehrbeauftragter der Universität Hildesheim, ergänzte das Thema für die Zuhörer: Am Ende eines langen Wegs, am Ende eines Lebens, das gelebt werden durfte. Wer das bedenkt, findet Gelassenheit und Dankbarkeit.

Zum Alter kann man viel sagen. So sind seliger, die nicht im Vergangenen leben, sondern ein Gespür behalten haben für das Glück des Augenblicks. Alles, was sich lieb gehabt hat, bleibt bei Gott zusammen, denn Liebe ist ein Stück von Gott.

Was aber ist vor uns? Was haben wir für eine Hoffnung? Ein genaues Ausmalen der christlichen Hoffnung verbietet sich. Da behaupten etwa manche Sekten, genau zu wissen, wie viele auferstehen und wie es ihnen ergehen wird. Wir können von der Hoffnung nur in Bildern reden. Da ist vom Garten die Rede; Christus spricht vom Weizenkorn, das in die Erde fallen muss; aus dem Verweslichen soll etwas Unverwesliches entstehen. Der Referent hat auf vielen Beerdigungen gesprochen. Mühe hatte er mit dem Tod eines Kindes. Aber dann sangen die Pflegerinnen an dessen offenem Grab: „Morgen früh, wenn Gott will, wirst du wieder geweckt“, wie sie es jeden Abend getan hatten. Das fand er besser gesagt als seine eigenen Worte.

Es gibt in der Bibel viele Hoffnungsbilder: „Die Liebe höret niemals auf, wo doch das prophetische Reden aufhören wird und das Zungenreden und die Erkenntnis“ (1. Kor 13, 8). Oder Vers 12: „Wir sehen jetzt durch einen Spiegel ein dunkles Bild; dann aber von Angesicht zu Angesicht. Jetzt erkenne ich stückweise; dann aber werde ich erkennen, wie ich erkannt bin“ oder „Und ich will meinen Odem in euch geben, dass ihr wieder leben sollt“ (Ezech 37, 14). Weitere Stellen nachzulesen unter: Jes 43, 8; Off 21, 1 + 4.

Nach einem Abend mit hausgemachter Bowle und Dias über Kalkutta und den Besuch des Hauskreises Ruhrgebiet bei Mutter Teresa setzte Pastor Bröhenhorst am 30. Juni das angefangene Thema mit einer Bibelarbeit über das 15. Kapitel des 1. Korintherbriefs fort. Paulus erinnert die Korinther an das Ursprungsevangelium. Wenn es keine Auferstehung der Toten gibt, wie in Korinth behauptet wird, sind sie noch in ihren Sünden. Er sagt: Hoffen wir allein in diesem Leben auf Christus, so sind wir die Elendsten unter allen Menschen.

Dass sich Korinther für Gestorbene taufen lassen, zeigt ihre Hoffnung auf ein endzeitliches Handeln Gottes. Paulus sagt: Wie wir getragen haben das Bild des irdischen Gottes, tragen wir auch das Bild des himmlischen. Das geht nur durch eine Verwandlung hindurch: Das Verwesliche muss das Unverwesliche anziehen. Er schließt: „Da kann man nur jubeln, weil man weiß, dass die Arbeit in dem Herrn nicht vergeblich ist“.

Im Gruppengespräch wurde dies noch vertieft. Der Referent meinte unter anderem: „Wir dürfen die Welt nicht zum Vorhof der Hölle machen, sondern wir sollen sie gleichnisfähig machen für das Reich Gottes.“

In der gleichen Tagungsstätte findet vom 28. – 31.08.2016 eine Begegnungstagung der Landesverbände Nordwest, Hamburg/Schleswig-Holstein und Niedersachsen statt. Anmeldung unter Tel: 05307/2197 oder E-Mail: h.lienen@tu-bs.de.

Horst von Lienen, Vorsitzender im Landesverband Niedersachen

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